Google Analytics

Leben ohne Google: GoogleAnalytics

GoogleAnalytics ist ein kostenloser Webanalysedienst von Google, mit dem Sie das Surfverhalten von Besuchern auf Ihren Seiten beobachten können.

Voraussetzung für GoogleAnalytics

Um die Webanalyse von Google nutzen zu können, sind drei Voraussetzungen zu erfüllen:

  • Sie benötigen ein GoogleKonto und müssen sich bei GoogleAnalytics registrieren.
  • Dann benötigen Sie einen Netzauftritt (z.B. Homepage, Blog, Forum, Onlineshop) oder zumindest Zugriff auf einen Netzauftritt.
  • Anschließend ist ein Codefragment, welches über Ihr GoogleAnalytics-Konto erhalten, in den Quellcode jeder Webseite Ihres Netzauftritts zu integrieren.

Nun müssen einige Zeit warten, damit Daten gesammelt werden können, die Sie dann später auswerten können. D.h. Code jetzt einbinden und gleich etwas sehen, geht überhaupt nicht.

Übermittelte Daten

Bei jeder Browseranfrage zum Laden einer Datei (HTML-Seite, JavaScript, Bild, Video etc.) werden weitere Daten übermittelt, die einerseits oft erforderlich sind und andererseits ausgewertet werden können.

Die übermittelten Daten sind neben dem angeforderten Dateinamen auch Datum und Uhrzeit, die automatisch anfallen, sowie:

  • IP-Adresse
  • Browsertyp und -version
  • im Browser hinterlegte Sprache
  • Betriebssystem
  • Bildschirmauflösung
  • Installierte Browsererweiterungen
  • Zuletzt aufgerufene Webadresse
  • Eventuell auch Cookies

Die IP-Adresse

Die IP-Adresse ist erforderlich, damit die Antwort, also die angeforderte Datei den Weg zu Ihnen zurück findet. Aus Ihr lässt sich einerseits der Internetprovider, der sie sich registriert hat und Ihnen dynamisch zuweist, ermitteln. Andererseits ist dadurch auch das Land und die Region, über welches Sie ins Internet gehen bestimmbar.

Bei DSL-Anschlüssel von T-Online erfolgt nächtlich eine Zwangstrennung. Nach erneuter Anwahl erhalten Sie eine neue IP-Adresse. Aufgrund der derzeitigen Praxis in Deutschland, dass Verkehrsdaten nicht gespeichert werden müssen, ist dies unbedenklich. EU-Vorgabe ist jedoch die Vorratsdatenspeicherung. Innenminister und NSA-Freund Fischer von der CSU ist derlei Datenschutz ein Dorn im Auge, sodass der kurzerhand das Amt des Bundesdatenschutzbeauftragten Schaar nicht über den 17.12.2013 verlängerte.

Es ist davon auszugehen, dass die Vorratsdatenspeicherung in Deutschland wieder eingeführt wird, wodurch Datensammeldienste wie Google noch mehr Lauschanfragen vom deutschen Staat erhalten werden. Ohnehin führt dieser die Abfragestatistik bereits heute schon mit an (Deutschland auf Platz 3 nach USA und Indien). 48 % aller Anfragen wurden im ersten Halbjahr 2013 durch Google mit Datenübergaben beantwortet:

Wenn aber keine Daten gesammelt werden, kann nichts übergeben werden. Wenn Sie keinen GoogleAnalytics-Code in Ihre Webseiten einbauen und auch keine GooglePlus-Taste oder andere Nettigkeiten wie GoogleWebFonts integriert haben, so erhält Google keine Informationen, wie oft, von wem und warum Ihre Webseiten angesteuert wurden.

Die anderen Angaben

.. sind bei der Datenabfrage nicht zwingend erforderlich. Aber einige Systeme richten sich nach dem Browsertyp oder Betriebssystem und liefern passende Daten aus. Ebenso verhält es sich mit Bildschirmauflösungen und installierten Erweiterungen (engl. Plugins).

Aufgrund der Angabe des Betriebssystems lässt sich gut unterscheiden, wie viele Nutzer per stationären und wie viele per mobilen Internetgeräten auf Ihre Webseiten zugreifen. Auch die Angabe der Bildschirmauflösung kann helfen, Ihre Webseiten auf die häufigsten Formate anzupassen.

Die übermittelten Daten sind daher nicht zu bemängeln und für einen reibungslosen Seitenabruf erforderlich.

Zu bemängeln ist aber die zentrale Sammlung und Zusammenführung von Daten sowie staatliche Begehrlichkeiten unter dem Deckmantel von Terrorismusbekämpfung und die generelle Verdächtigkeit.

GoogleAnalytics

Sind die Skripte in Ihren Webseiten integriert, so sammelt Google fleißig Daten. Über den o.g. Dienst, aber auch über andere Dienste wie GoogleWebmasterTools erhalten Sie einen Teil der Daten aufbereitet bereitgestellt.

Kritisch anzumerken ist, dass die Bedienung von GoogleAnalytics umständlich und ohne Marketingstudium schwierig ist. Letzeres ist vielen Begrifflichkeiten geschuldet, deren Bedeutung vielen Internetnutzern nicht geläufig ist. Zudem kommt eine schwer nachvollziehbare Strukturierung der bereitgestellten Funktionen und Auswertungsmöglichkeiten.

Nichts besonders und Standard bei allen guten Besucherstatistikprogrammen sind automatische PDF-Berichte über verschiedene Zeiträume, die per E-Mail automatisch versendet werden können.

Ein weiterer großer Nachteil vieler Überwachungsdienste von Google ist, dass zahlreiche Browser, Browsererweiterungen und Antispamprogramme viele Datenanforderungen von Googlediensten standardmäßig bereits blockieren. Das befrifft Werbungen via GoogleAdSense genauso wie GoogleAnalytics-Anfragen und GooglePlus-Tasten-Einblendungen, die allesamt unterdrückt, d.h. nicht ausgeführt werden.

Somit erhält Google keine Kenntnis, ob die betreffende Webseite aufgerufen worden ist oder nicht.

Ihr GoogleAnalytics-Konto kann daher auch nicht alle Besucher Ihrer Webseiten auswerten. Bei einem parallelem Betrieb von GoogleAnalytics und Piwik (siehe unten) konnte ich bereits in 2011 und über mehrere Monate hinweg feststellen, dass mein GoogleAnalytics-Konto nur etwa ein Zwanzigstel der Anfragen verzeichnen konnte, wie mein Piwik-Server.

Heute dürfte dieser Wert sicher noch schlechter sein.

GoogleAnalytics gibt es auch als kostenlose Android-Analyse-App. Hier ein Artikel zum Thema:

http://t3n.de/news/besten-analytics-seo-apps-android-509570/

Aus folgenden Gründen sind daher Alternativen zu GoogleAnalytics gefragt:

  • Datensammelwut von Google und Zusammenführung von Nutzerdaten jeglicher Art
  • Abgreifen der Daten durch Geheimdienste und staatliche Stellen
  • Sie haben keine Kontrolle über die gesammelten Daten und sind gemäß Bundesdatenschutzgesetz sowie den Datenschutzgesetzen der Länder verpflichtet, Datansparsamkeit zu gewährleisten.
  • Daten werden auf amerikanischen Servern außerhalb der EU gespeichert.
  • GoogleAnalytics-Daten sind unvollständig, zumindest jene, die Sie in Ihrem Analytics-Konto präsentiert bekommen.
  • Die Bedienung ist nicht intuitiv.
  • Es gibt keinen Löschknopf für gesammelte Daten.

Erste Alternative: WebmasterTools

Die GoogleWebmasterTools sind zwar keine wirkliche Alternative, denn hier wird auch ein Googledienst genutzt, der den gleichen Kritikpunkten unterliegt, aus denen diese Serie entstand.

Aber bei den WebmasterTools erfahren Sie, was Google über Ihre Domänen und deren Webseiten weiß. Beispielsweise, wie oft wurden diese über Suchen aufgerufen, bei welchen Suchbegriffen, wieviele Seiten befinden sich im GoogleIndex. Traf der GoogleBot auf Probleme usw.


    Leben ohne Google - GoogleAnalytics (Teil 4)

    Verschleierte Suchwörter bei Google

    Wenn Nutzer bei Google angemeldet sind, verschlüsselt das Unternehmen die verwendeten Suchwörter. Für Webmaster ist dies ein Ärgernis, da nicht mehr nachvollzogen werden kann, wie Nutzer eine Webseite erreichten.

    Auch PIWIK und CRAWLTRACK haben damit ihre Probleme. Piwik schafft es immerhin die Position der Schlagwortphrase in der Trefferliste aus der übergebenen Webadresse auszulesen. Für Schulterklopfen ist das möglicherweise gut, für Suchmaschinenoptimierung definitiv nicht.

    Wissen ist Macht

    Bei T3N ist kürzlich ein Artikel publiziert worden, der GoogleAnalytics-Konten dazu bringen soll, die verschleierten Schlagworte (Not provided) anzuzeigen. Wie lange Google dies tolerieren wird, ist eine Frage der Zeit. Zudem erinnere ich daran, dass im GoogleAnalytics-Konto ohnehin nur ein Bruchteil der Suchanfragen ankommen.

    Ferner greift Google direkt aus der Trefferliste das Klickverhalten ab, indem Links über die eigene Suchmaschinen umgeleitet werden. Der aufmerksame Besucher bemerkt dies an der verlinkten URL und einer 301er Weiterleitung auf die eigentliche Zieladresse. Des führt dazu, dass Analysesoftware die verwendeten Suchbegriffe nicht mehr erkennen kann.

    Auf einigen Domänen machen die verschleierten Suchanfragen bereits über 90 Prozent aus. Hier mauert der Suchdienst mit Daten, indem er sie für eigene Auswertungen behält und der SMO-Szene vorenthält. Google könnte damit die eigenen Dienste aufwerten, wie z.B. die Webmastertools. Aber dies wird von der Szene nicht so wahrgenommen. Vielmehr liegt die Vermutung nahe, dass Google seinen Kurs der Informationspolitik fortsetzt und andere Marktteilnehmer zunehmend zu behindern versucht. Denn Wissen ist Macht.

    Gegenmaßnahmen?

    Dem kann aber nur entgegen gewirkt werden, wenn andere Suchdienste verstärkt genutzt werden, um ein Umdenken bei Google zu erreichen. Zu warten, dass Andere damit anfangen, ist der falsche Weg.

    Siehe auch: t3n.de/news/google-analytics-10-alternativen-511230/

    inkl. Kurzvorstellung von ShopWatcher: t3n.de/news/shopwatcher-google-analytics-547470/

    Wann nutzen Sie eine andere Suchmaschine?

    >> <link blog blog-post leben-ohne-google-2-suchen.html>typo3-beratung.com/blog/blog-post/2013/11/08/leben-ohne-google-2-suchen.html

    Die ersten drei Teile zu GoogleAnalytics und einem Leben ohne Google

    • Leben ohne Google - GoogleAnalytics (1. Teil): <link blog blog-post leben-ohne-google-googleanalytics.html>typo3-beratung.com/blog/blog-post/2013/12/14/leben-ohne-google-googleanalytics.html
    • Leben ohne Google - GoogleAnalytics (2. Teil): <link blog blog-post leben-ohne-google-googleanalytics-2-teil.html>typo3-beratung.com/blog/blog-post/2013/12/14/leben-ohne-google-googleanalytics-2-teil.html
    • Leben ohne Google - GoogleAnalytics (3. Teil): <link blog blog-post leben-ohne-google-googleanalytics-3-teil.html>typo3-beratung.com/blog/blog-post/2013/12/15/leben-ohne-google-googleanalytics-3-teil.html

    Zweite Alternative: Piwik

    Wie bereits ist dies Opensource-Software, die eine MySQL-Datenbank und PHP erfordert. Auch gibt es pro Domäne, deren Besucher protokolliert werden sollen, einen individuellen Code, der in die betreffenden Webseiten einzubinden ist.

    Im Gegensatz zu Google sind Sie Herr der Daten und können sogar bestimmen, welche Daten wie und wo beim Aufruf angezeigt werden sollen.

    Crawltrack kann mehr

    Im Vergleich zu Piwik und GoogleAnalytics überwacht Crawltrack auch die Suchmaschinen. D.h. Sie erfahren, wann welche Suchmaschine welche Webseite besucht hat. Denn der Besuch einer Webseite ist Voraussetzung, in den jeweiligen Suchmaschinenindex aufgenommen zu werden.

    Nebenbei wertet Crawltrack die Zugriffe von Besuchern aus. Hier sind die Übersichten ein wenig anders und nicht so umfangreich wie bei Piwik. Aber das ist Geschmackssache.

    Mehr erfahren Sie über Crawltrack auf folgender Homepage (inkl. Demos auf deutsch): crawltrack.net

    Weitere Alternativen

    Neben Piwik und Crawltrack gibt es noch weitere Programme, die einen Blick verdienen. Die folgenden Opensource-Programme analysieren die Logdateien eines Webservers:

    Der Bing-Webmaster-Dienst ist ähnlich umfangreich und übersichtlich wie bei Google. Im Prinzip erkennen Sie dort die gleichen Leistungsparameter auch. Ähnlich Google ist ein Verifikationscode auf der Startseite der eigenen Homepages einzubinden. Der Verifikationscode bzw. Verifizierungscode ist für alle Webseiten eines Bing-Nutzers gleich.

    Siehe auch